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Spiel Test: Ein Flashgame der Bayerischen Staatskanzlei

Jetzt im Spiel Froggit mithüpfen

Wie jetzt? Du kennst Froggit noch nicht? Jetzt mitspielen und den Highscore der anderen übertrumpfen. ~ Grafik © 2024 Lipowski
Jetzt in der Arcade »Froggit Collectors Edition« mithüpfen und sich an die guten alten Frogger Zeiten erinnern.
 
.~ Arcade-Game Froggit spielen ~.

Aufbruch Bayern - Das Online Spiel. Bildcollage: Screenshot Webseite http://onlinespiel.aufbruch.bayern.de/ Bearbeitung LipowskiMit einem, durch die Kölner takomat TYPO3 Agentur realisiertem, Flash-Werbespiel wollte die Bayerische Staatskanzlei junge Bürger durch ein Flash-Online-Spiel für den Freistaat begeistern.

Über das, laut Spiegel, „teure Projekt mit peinlichem Ergebnis“ ergoß sich jedoch neben Hohn auch eine gehörige Portion Spott. So sprach das Magazin „Vice“ in seiner Online-Ausgabe z.B. vom „schlechtesten Spiel der Welt“. Aber, war dem auch wirklich so?

Ein kleiner Selbstversuch mit ersten Erkenntnissen

Ein kurzer Blick in die Highscoreliste, die „ewige Liste der Heldinnen und Helden Bayerns“, des Spieles zeigt mir – mit unter anderem – die Spieldauer anderer Spieler auf, die im Durchschnitt bei ca. 30 Sekunden lag (Stand: 13.09.2012 09:00 Uhr). Nur selten scheinen sich Spieler dazu durchzuringen, länger als eine Minute im Spiel zu verweilen.
Wie bei solcher Art von Werbespielchen (onlinespiel.aufbruch.bayern.de nicht mehr erreichbar) üblich, sank meine Motivation also bereits kurz nach dem Spielstart rapide. Schon die Auswahl der Ausdruckslosen Charaktere war abschreckend, da sie in keinster Weise ansprechend wirkten.

Nachdem ich Motivationslos einige Fragen Bavarias nach dem Schutz der Familie, Bildung und Fortschritt mehr oder weniger sinnlos beantwortet hhatte, schien es jedoch loszugehen. Ich werde von Bavaria via Boot aufs andere Ufer gebracht.

Die nächste Fragerunde beginnt, die ich aufs neue beantworte obwohl sie mir vollkommen egal waren. Bavaria verschwand und lustige Diamanten (erinnerten stark an die Sims) konnten aufgesammelt werden. Nachdem die Sammelei erfolgreich absolviert wurde, erschien der „Löwen-Wächter“ auf der Brücke und schüttelte bedrohlich seine Mähne. Es schien also zur Sache zu gehen. Ich machte mich zum Kampf bereit und tastete mich vorsichtig heran. Und es passierte… Nichts!
Nach klick auf den Wächter-Löwen, ich kam sonst nirgends an ihm vorbei, präsentierte sich mir aufs neue Bavaria mit dem Hinweis:

Es gibt keinen anderen Weg – du musst den Löwen-Wächter umgehen.
Wähle zwischen drei Hilfsmitteln und bezahle mit deinen Diamanten, deinem Talisman oder deinem Wissen.

Jetzt wußte ich endlich, warum die meisten Spieler des Flashgames nur um die 30 Sekunden im Spiel verweilten. Ich entschied mich zur kostengünstigsten Alternative und bezahlte mit meinem Wissen. Glück gehabt. Ich weiß zwar nicht, welche Antwort ich gegeben hatte, aber ein kleines Löwen-Baby? erschien. Nach erneutem Klick auf den Wächter-Löwen – ich wusste nicht, was ich ansonsten zu tun hatte – verschwanden beide und die lustigen Diamanten konnten erneut aufgesammelt werden.

Ich entschied mich jedoch keine Zeit mehr zu vergeuden und verzichtete aufs weitere aufsammeln. Da sich kein Sammeltrieb einstellen wollte, fiel es leicht den Browsertab zu schließen. Aber Stop! Bavaria gab sich nicht so leicht geschlagen.
Bevor es mir gestattet wurde den Tab zu schließen, musste ich erst noch eine Sicherheitsabfrage bestätigen.

Du spielst gerade das Spiel. Bist du sicher, dass du die Seite verlassen und damit das Spiel beenden möchtest?

Argwohn stellte sich bei mir ein. Ja, ich war mir sicher!

Browser-Spiel Aufbruch Bayern?

Zugegeben, die Idee an sich war, streng genommen, nicht wirklich schlecht da Öffentlichkeitsarbeit nie wirklich schlecht sein konnte. Das Spiel war nicht nur online verfügbar, sondern wurde auch auf Messen und Festen eingesetzt. Die bayrische Staatskanzlei bemerkte dazu:

„Mit dem Spiel wollen wir dazu beitragen, Bayern da zu halten, wo es ist: an der Spitze.“

Auch an Selbstvertrauen in die virtuellen Fähigkeiten scheint es dort nicht zu gemangelt zu haben.
Ein Sprecher sagte SPIEGEL ONLINE:

„Für eine staatliche Behörde gehen wir einen ziemlich kreativen Weg“

So weit – so gut. Aber was sagte die Zielgruppe?

Die Kommentare zum Flashgame, die das Netz hervorgebracht hatte, waren eindeutig.

Das Magazin „Vice“ spricht in seiner Online-Ausgabe vom „schlechtesten Spiel der Welt“. Die bayerische Landesregierung habe sich mit dem Projekt „für dumm verkaufen lassen“. Die Kommentare zu einem Video, in dem das Spiel als „innerer Gipfelsturm“ eines jeden Bajuwaren mit vielfältigen Spielmöglichkeiten beworben wird, dokumentieren das Entsetzen über das Programm. „Ich schäme mich für das Spiel, weil ich aus Bayern komme“, heißt es dort. Und: „Oh Gott, ich dachte, es sei eine Parodie. Das ist ja echt.“

Naturgemäß wiegelte die bayrische Staatskanzlei ab und erklärte, dass das Angebot nicht für „Profi-Zocker“ gedacht sei und weiter:

„Dass wir damit nicht den Preis für das beste Computerspiel gewinnen, ist uns bewusst.“ Es sei vielmehr ein einzelner Teil in einem „breiten Strauß“ an Kommunikationsstrategien. In der Kanzlei wird das Spiel zumindest gerne gespielt, so der Sprecher: „Ich höre die Spielmusik oft aus den Zimmern – natürlich nur in der Mittagspause.

Auch der Kölner Hersteller des Flashgames, die „takomat Good Game Agentur“ gab sich, ganz im Zeichen Bavarias, Siegesgewiss.

Aufbruch Bayern – Das Spiel!

Bayerisches Staatskanzlei kommuniziert den Aufbruch Bayern mit einem Good Game von takomat. onlinespiel.aufbruch.bayern.de

Helden brechen auf!
…zum Gipfel, Abenteuer oder in die Zukunft!
Im innovativen Bayern – wo sich Laptop & Lederhose „Guten Morgen!“ sagen, geht das jetzt auch mit einem Computerspiel.
Die Bayerische Staatskanzlei macht den Aufbruch Bayern mit einem Good Game von takomat erfahr- und spielbar und ermöglicht ihren Bürgerinnen, Bürgern und denen, die‘s werden wollen, zu ihrem eigenen inneren Gipfelsturm aufzubrechen! So kann jeder in Bayern Heldin oder Held für Familie, Bildung oder Innovation werden. Auf geht‘s, Bavaria erwartet euch schon!

Fazit „Good Game Aufbruch Bayern“

Wie dem aber auch sei. Ich bin zwar gerne ein Held in Computerspielen und stelle mich jederzeit den mannigfaltigsten Aufgaben und Gefahren, aber diese Selbstbeweihräucherung über das Werbespiel erklärt sich selbst ad absurdum und stellt so einiges aufs Abstellgleis.
Das hatte ein Werbespiel nun wirklich nicht verdient!

Des weiteren hofte ich natürlich, dass Bavaria ein nachsehen mit dem Werbespiel haben würde und Wünsche den Game-Designern in Köln auch weiterhin viel Erfolg mit ihren „Good Game Kreationen“.
Gerüchten zufolge (laut Spiegel online) soll die Spielproduktion ja um die 100.000 Euro gekostet haben.

Ich hingegen bleibe lieber in Nordrhein-Westfalen und erstürme hier die umliegenden Gipfel der Kohleberge und Abraumhalden.
Lederhosen, Werbespiel und Co. lasse ich auch heute noch da wo sie hingehören. In Bayern und Köln!

Quellen:       Spiegel,       Takomat,       Das Flash-Werbespiel Aufbruch Bayern bei Archive.org


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